Meine Erfahrungen zu diesem Thema:
Es wird immer schwieriger, eine Tierarztpraxis zu verkaufen. Das liegt nicht wirklich an äußeren Bedingungen wie Problemen bei Darlehen, der Werteinschätzung des gebrauchten Inventars, Personalmangel oder anderen Faktoren.
Es gibt jedoch einige wichtige Punkte, die meiner Meinung nach im Vordergrund stehen:
a) Die individuelle Spezialisierung spricht meist eine andere Zielgruppe an.
b) Der Kundenstamm wird nicht mehr automatisch übernommen, da das Internet heute immer mehr die Entscheidungen beeinflusst.
c) Suchanfragen wie “Tierarzt in der Nähe” oder “Notfall mit Tier” liefern sehr schnell Ergebnisse mit Kontaktdaten und einer Navigation zur nächsten passenden Praxis oder Klinik.
d) Alte Bestandskunden haben oft das alte Preisgefüge kennengelernt oder individuelle Regelungen zu Ratenzahlungen usw. vereinbart. Das könnte nach der Übernahme eher zu einer monetären Belastung werden.
e) Die Ausstattung passt möglicherweise nicht zum geplanten Angebot. Augenspezialisten benötigen kaum eine komplette Zahnstation und Spezialisten im OP sollten sich nicht als “Impfpraxis” darstellen.
f) Durch eine Betriebsübernahme können Haftungsfragen entstehen.
g) Bei einem Betriebsübergang müssen bestehende Verträge wie die Miete meist übernommen werden.
h) Alle Arbeitsverträge müssen übernommen werden.
Die oft gesuchte Lösung besteht darin, in der Nähe eine Neugründung mit guten Beratern zu starten. Ein neues Angebot, eine starke Internetpräsenz und der Aufbau der eigenen Marke können dabei helfen, die Herausforderungen beim Verkauf einer Tierarztpraxis zu bewältigen.
Wenn Sie eine Tierarztpraxis verkaufen möchten, ist es ratsam, professionelle Berater einzubeziehen und eine starke Internetpräsenz aufzubauen, um eine Neugründung in der Nähe erfolgreich zu gestalten und Ihre eigene Marke aufzubauen.