Auch Hunde haben einen Gerechtigkeitssinn – das zumindest schlossen Forscher aus Experimenten. Eine Studie zeigt nun: Vielmehr könnten sie ihre Chancen auf eine Belohnung realistisch abwägen.
Haushunde zeigen eine grundlegende Form der Aversion gegen Ungleichheit: Sie weigern sich, weiterhin an einer Aufgabe mit einem Experimentator teilzunehmen, wenn sie in Gegenwart eines anderen, belohnten Hundes nicht belohnt werden. Dies demonstrierte ein Team um Friederike Range, stv. Leiterin des Konrad-Lorenz-Instituts für Vergleichende Verhaltensforschung (KLIVV) der Vetmeduni, erstmals anhand der sogenannten Pfotenaufgabe. Die im Jahr 2009 veröffentlichten Ergebnisse erregten damals internationales Aufsehen.
Im zugrundeliegenden Experiment sollten Hunde immer wieder die Pfote geben und erhielten jeweils identische oder unterschiedliche Belohnungen. Bekamen sie im Gegensatz zum anderen Hund keine Leckerlis, verweigerten sie das Pfotegeben. Waren jedoch keinen belohnten Artgenossen zugegen, so gaben die Hunde einem Experimentator häufiger ohne Belohnung ihre Pfote – ein Beleg für die Abneigung gegen Ungleichheit, der sich in mehreren weiteren Studien bestätigte.
Sinn für Gerechtigkeit …
In der aktuellen Studie prüften die Forscher nun eine neue Hypothese: Anstatt Ungleichheit abzulehnen, könnten Hunde ihre Pfote aus einem anderen Grund häufiger geben, wenn ein Partner abwesend ist. Und zwar aufgrund der Vorgehensweise des Experimentators, bei der dieser Leckerlis vor dem Versuchstier bewegt, um das Füttern eines Artgenossen nachzuahmen. Diese Aktion könnte die Wahrnehmung der Versuchstiere hinsichtlich der Erreichbarkeit einer Belohnung erhöhen.
Quelle und vollständiger Artikel: doccheck.com